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Kloster Eberbach Hessische Staatsweingüter Domäne Bergstrasse 3 Weissweine

 Foto: Helga König
Das ehemalige Zisterzienser-Kloster Eberbach umfasste in seiner Blütezeit 10.000 ha Land, das sich zwischen Worms und Köln erstreckte. Heute sind die "Hessischen Staatsweingüter GmbH Kloster Eberbach" mit ca. 220 Hektar Rebfläche das größte Weingut in Deutschland, mit einer weltweiten Reputation und gehören selbstverständlich dem V.D.P.-Verband an, der Vereinigung der Prädikatsweingüter, die ihre Weine bei den strengsten Bedingungen des Qualitätsanspruchs herstellen. Unter anderen gehört auch die Domäne Bergstrasse zu den Gütern von Kloster Eberbach dazu, mit seinen Weinbergen an der Bergstraße. Dieses Weinanbaugebiet zeichnet sich durch ein ganz besonders, fast mediterranes Klima aus. Hier beginnt der Frühling etwas früher und auch die wärmeren Tage im Herbst lassen die Trauben optimal reifen. Hinzu kommt ein besonderes Terroir, das sowohl für Burgundersorten als auch für Riesling hervorragend geeignet ist. Deshalb ist die Domäne Bergstraße ein spezielles Kleinod unter den verschiedenen Weingütern, die zu den Hessischen Staatsweingütern Kloster Eberbach gehören. Mit 35 ha ist die Domäne Bergstraße zudem das größte Weingut in dieser Region. 

Hier nun drei Weine von der Bergstraße: 

2016 Schönberger Herrnwingert –Crescentia- Weissburgunder Trocken 

Dieser Weißburgunder von der Domäne Bergstraße, die als Teil des Staatsweingutes Kloster Eberbach über die Lage Schönberger Herrenwingert verfügt, und sich optimal zur Herstellung eines solchen besonderen Weißweines eignet, zeigt das ganze Potential des Weingutes. Die nach Süden ausgerichtete Lage ermöglicht es, den Lehm- und Sandboden, aus dem die Bodenbeschaffenheit besteht, bestens zu erwärmen. Das Ergebnis ist ein besonderer Weißburgunder, der einen Vergleich mit anderen Spitzenweinen dieser Art nicht zu scheuen braucht, ganz im Gegenteil. 

Die Edition "Crescentia" bedeutet, dass es sich hier um Weine aus den besten Lagen von Kloster Eberbach handelt, auch von der Domäne Bergstrasse. Im Glas präsentiert sich der Wein in einer hellgelben Farbe mit brillanten Reflexen, die Frische signalisieren. Zudem darf die Nase Nuancen von Apfelaromen und Melonenduft registrieren. Diese Komponenten machen sofort Lust auf mehr und ein erster Schluck zeigt deutlich, dass diese Aromen sich auch auf der Zunge und am Gaumen widerspiegeln. Es ist diese optimale Säure, die die Fruchtaromen sehr geschmackvoll tragen und so ein prächtiger Frucht-Säure-Bogen zustande kommt. Der Wein ist bestens ausbalanciert, zudem elegant, und verfügt über einen langen Abgang, der gleichzeitig nachhaltig ist und mit einer angenehmen trockenen Frische überzeugt. 

Der 2016er Weissburgunder trocken ist ideal zu dem täglichen Glas Wein zur Freude und Erbauung, wobei es durchaus einmal auch ein zweites Glas sein darf. Großartig! 

Der Wein hat 12,5% vol/alc und sollte bei 8 - 10 Grad Celsius verkostet werden. 

 Foto: Helga König
2016 Heppenheimer Centgericht –Crescentia- Grauburgunder trocken. 

Die Spitzen-Lage Centgericht an der Hessischen Bergstraße ist hierzulande und darüber hinaus weltweit ein Begriff. Der Name stammt von der ehemaligen Gerichtsstätte am Heppenheimer Landberg, wo mehr als ein Jahrtausend lang Recht gesprochen wurde. 1904 hat die Großherzogliche Verwaltung einzelne Parzellen zwischen Bensheim und Heppenheim einem neugegründeten Weingut zugeordnet. Sie sind 1946 dann in den Besitz der Hessischen Staatsweingüter, Kloster Eberbach übertragen worden. Neben dem speziellen Mikroklima ist es die nach Südwesten ausgerichtete Lage, die besondere Weine auf den tiefgründigen, warmen Los- Lehmböden hervorbringt. Das obere Drittel weist eine Lössauflage aus. Dieser ganz besondere Grauburgunder punktet mit Eigenschaften, wodurch das Centgericht Liebhaber aus aller Welt anzieht, nicht zuletzt Fürst Albert von Monaco, der verwandtschaftliche Wurzeln in Heppenheim hat. Farblich in einem hellen Gelb, zeigt der Wein im Glas eine bestimmte Brillanz. 

Unverkennbar steigt der Duft nach Mandelaromen in die Nase, ebenso Aprikose und vermittelt so dem Verkoster ein besonderes Erlebnis. Im Mund und am Gaumen werden diese Anklänge geschmacklich bestätigt, wobei dieser Grauburgunder sein gesamtes Potential präsentiert. Neben dem feinen Geschmack nach Frucht und Mandeln ist es die Balance zwischen Fruchtsüße und feiner Säure, eingebunden in einen angenehmen Schmelz, der den Wein als ganz besonderes Trinkerlebnis auszeichnet. Bei einem lang anhaltenden Nachhall wird noch einmal bestätigt, mit welch großartigem Geschmack dieser Grauburgunder ausgestattet ist, sodass man immer wieder sich auf den 2016er Grauburgunder freut. Dieses Centgericht ist absolut fabelhaft.

Chapeau! 

Der Wein hat 13% vol/ alc und sollte bei 8 -10 Grad Celsius getrunken werden. 

2016 Heppenheimer Steinkopf –Crescentia- Riesling Trocken 

Der hier verkostete 2016er Riesling trocken stammt aus der Lage Heppenheimer Steinkopf. Der Lagenname wurde zum ersten Mal 1517 dokumentiert. Die Exposition des Weinbergs ist in süd- bis südwestlicher Richtung, das Terroir weist nach seiner Bodenbeschaffenheit im oberen Teil gelben Buntsandstein- Verwitterungsboden und einen Untergrund aus Felsgestein auf, im unteren Teil roten Sandstein. Klimatisch sind die Bedingungen ebenfalls exzellent, denn mit der Wärme, den vielen Sonnenstunden und den kühlen Nächten fühlt sich der Riesling-Traube hier besonders wohl, sodass großartige Weine entstehen, wie dieser 2016er Heppenheimer Steinkopf Riesling trocken. 

Als Crescentia (lat. Gewächs) werden im Kloster Eberbach seit dem 15. Jahrhundert die Weine aus den wertvollsten Lagen bezeichnet. Die Gutsweine, um einen solchen handelt es sich hier nach der V:D:P.-Klassifizierung, sind Qualitätsweine mit einem gebietstypischen Charakter der Rebsorten von der Hessischen Bergstrasse. 

Im Glas präsentiert sich der 2016er Riesling trocken in einer hellgelben Farbe mit grünlichen Reflexen. Nachdem der Wein mit dem nötigen Sauerstoff vermählt worden ist, zeigen sich deutliche olfaktorische Noten, die an Sommerapfel, Pfirsich und Zitrus erinnern. Hinzu kommt eine feine Mineralität, die die Nuancen in der Nase ergänzt. Im Mund und am Gaumen werden die Fruchtaromen geschmacklich angenehm bestätigt und sie werden getragen von einer frischen Fruchtsäure. Der Riesling ist intensiv, besitzt einen ganz individuellen Charakter und ist mit einem langen Nachhall ausgestattet. Dabei zeigt sich noch einmal wie gut Frucht, Säure und Mineralität ausbalanciert sind. Die Frische sorgt zudem dafür, dass man sich schon auf das nächste Glas freut. Großartig! 

Der 2016er Heppenheimer Steinkopf –Crescentia- Riesling trocken hat 12% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius verkostet werden. 


Nachdem wir jetzt die drei Weissweine von der Domäne Bergstrasse des Klosters Eberbach probieren durften, hier unser Fazit: Alle drei Weine, sowohl Weissburgunder, Grauburgunder und Riesling von dem V.D.P. Weingut Domäne Bergstrasse sind von höchstem Niveau und bester Qualität. Als Gutsweine sind sie sortentypisch und verkörpern intensiv das Terroir ihrer Lagen, wobei diese über Deutschland hinaus, bekannt und äußerst geschätzt sind. Dabei hat der Kellermeister es verstanden, den Weinen einen persönlichen, unverkennbaren Charakter zu geben. Und um es auf einen kurzen Nenner zu bringen, die Weine von der Domäne Bergstrasse überzeugen, denn sie schmecken einfach wunderbar. 

Maximal empfehlenswert. 

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